Urlaub in Bayern – I

Anreise – 07.06.09

Der Anreisetag begann für einen Urlaubstag recht früh. Um 7 Uhr klingelte der Wecker und ich beschloss noch eine halbe Stunde liegen zu blieben, schließlich hatte ich es ja nicht eilig.

Als der Wecker dann zum zweiten mal ertönte quälte ich mich auf dem Bett und ins Bad. Plötzlich schleicht sich jemand an und fragt ob ich noch da sei. Völlig verblüfft starre ich noch halb im Schlaf meine Schwester an.

Es sei ja Wahl und weils ihre erste ist traut sie sich nicht alleine und überhaupt würde ich doch jetzt auch gehen. *hmpf*

Okay, angezogen, Wahlzettel noch schnell angekreuzt und vor zum Rathaus. Ihr dann erklärt was sie mit den ganzen Zetteln tun soll und ab in die Wahlkabine. Auf dem Rückweg noch einen Abstecher zu meinem Cache gemacht und kontrolliert ob alles in Ordnung ist. Schließlich bin ich ja fast eine Woche nicht da.

Dann hab ich meine Tasche ins Auto geworfen, das GPS auf den ersten Cache eingestellt und los gings.

Von der A5 auf die A8 erst Richtung Stuttgart dann Richtung München. Jede Menge Parkplätze angefahren auf der Reise. Hier und da auch mal einen etwas längeren Weg in Kauf genommen und was war … ich hab genau nur einen einzigen Cache von den knapp 20 die ich rausgesucht hatte gefunden. Enttäuschenderweise war das auch noch einer der üblichen Leitplanken-Filmdosen *grmpf*

Zum einen hat das Regenwetter mir einen Streich gespielt und zum andern dann einfach die Verstecke. Ich hab mir beim suchen mehrmals wegen des hohen nassen Grases nasse Schuhe und Hosen geholt. Irgendwann hab ich dann das GPS einfach entnervt ausgeschalten und bin die Strecke bis Kiefersfelden durchgebrettert. Blödes Hobby, jawohl!

Dort angekommen erwartete mich dann auch schon meine Freundin, die Hexi mit Kaffee und Kuchen. Dann noch kurz einchecken im Hotel und wieder zur Hexi nach Hause.
Soweit versöhnt durfte ich dann bei ihr auch per Wlan ins I-Net und nach der Begrüßung durch die ganze Familie gabs Abendessen. Schweinelendchen mit Kartoffeltaschen, Spargel und Sauce Hollandaise.

Großartig … da flieht man aus dem Spargelanbaugebiet nach Bayern um da Spargel vorgesetzt zu bekommen. Ich hab dann den Spargel weggelassen und mich an den Rest gehalten.
Gegen 22 Uhr hab ich mich schließlich dort verabschiedet und bin todmüde ins Bett gefallen.

Tag 1 – 08.06.09

Tag eins begann nach einer herrlichen Nacht kurz vor 8 Uhr mit einer Dusche. Soweit fit und erfrischt gings zum Frühstücksbuffet. Da mein Magen aber keinen allzugroßen Hunger vermeldete aß ich nur 2 Brötchen und trank dafür eine Tasse Kaffee mehr. Wie sich herausstellte sollte sich das später rächen.

Nach dem Frühstück erreichte mich eine SMS von Hexi sie sei einkaufen. Ich dachte mir, gute Idee. Da wir heute ohnehin WanderCaching auf dem Plan hatten bin ich zum nächstgelegenen Kaufhaus und hab mir eine Packung Kekse und eine Flasche Apfel-Traube-Schorle, als Wegproviant, gekauft.

Soweit gerüstet dann den Rucksack gepackt, die Trekkingschuhe angezogen und wieder zur Hexi nach Hause. Ich war da aber das Haus war leer. Daher hab ich es mir in ihrer Küche erstmal gemütlich gemacht und mit Freunden gechattet. Dann nochmal die Caches angeguckt die wir machen wollten. Hechtsee und Thierberg stand auf dem Plan.

Aber zuerst fuhren wir noch bei der König Otto Kapelle vorbei um dort die Fehlenden Daten für einen schnellen Multi (Gröni der Grieche) zu besorgen. Die Koordinaten waren dann auch schnell ausgerechnet aber Fr. Hexi war nicht dazu zu bewegen anzuhalten und den Final zu suchen.

König Otto Kapelle

Na gut, dann eben ganz hoch zum Hechtsee.

Der wurde rechter Hand umrundet bis wir zur alten Grenze zwischen Österreich und Deutschland kamen. Dort wird auch Schwefelwasser in den See gepumt eine ziemlich eklige Angelegenheit für die Nase. Das GPSr zeigte noch ca. 200m weiter den Rundweg entlang und da wir da eh hin mussten, gings weiter.

Als ich bei 30m war zeigte der Pfeil nach rechts. Nur rechts war Fels, den Blick gehoben .. ahja. Okay da muss es irgendwie hoch gehen. Ein Stückchen weiter habe ich dann tatsächlich einen Trampelpfad ausfindig gemacht und bin munter hochgeklettert.

Hexi hat sich mit einem „Ja spinnst den du?“ am Weg auf eine Bank gesetzt während ich munter geklettert bin. Schnell war dann auch der Cache entdeckt und geloggt. Eine Vogtland-Coin war drin die ich mir mal mitgenommen hab. Mal schauen wo ich die ausleg.

Dann noch Beweisfotos für Hexi geschossen alles wieder brav versteckt und eine muggelfreie Möglichkeit genutzt um aus dem Wald wieder heraus zu kommen. Danach gings weiter.

Ein Blick über den Hechtsee

Ein Blick über den Hechtsee

Knapp vor dem Ende der Hechseerunde ging recher Hand ein Waldweg ab Richtung Thierberg. Denn sind wir munter drauf los gestapft. Für mich Flachlandindianer nicht gerade ein Zuckerschlecken aber es ging diesmal erstaunlich gut. Auf dem Weg haben wir dann noch eine Abkürzung durch den Wald genommen und das letzte Stück bis hoch zur Thierbergkapelle war dann wirklich kräfteraubend .. für mich versteht sich. Hexi ist da fröhlich singend vor mir her gelaufen.

Die Wegweiser da sind übrigens sehr unzuverläßig. Einmal hieß es bis zur Kapelle wären es nur noch 30 Minuten und einige Zeit und Höhenmeter später hieß es plötzlich 45 Minuten. Sehr frustrierend sowas.

Wegweiser zur Thierbergkapelle

Wegweiser zur Thierbergkapelle

Dennoch hat sich der Aufstieg gelohnt. Die Kapelle liegt innerhalb einer alten zerstörten Burganlage und hatte richtig Flair. Leider wurde die Kapelle innen gerade renoviert deswegen keine Bilder. Neben der Kapelle gibts dann auch noch einen Aussichtsturm. Natürlich deutete das GPSr genau da hin.

Unten am Eingang hatte ich knapp 5m bis zum Ziel daher habe ich den Turm geentert. Innen ist eine kleine geschichtliche Abhandlung über die Burg im Mittelalter, die Keltenzeit und etliches mehr. Für Interessierte lohnt es sich das genauer anzusehen.
Etliche Holzstufen später konnten wir dann von ganz oben einen wunderschönen Rundblick auf die umgebende Bergwelt und Kufstein genießen. Das Wetter hatte auch ein Einsehen mit uns und beim Cache suchen brannte ganz schön die Sonne auf den Kopf.

Blick vom Thierberg auf Kufstein

Blick vom Thierberg auf Kufstein

Tja, beim Suchen blieb es auch. Obwohl wir völlig allein dort oben waren und ungeniert alle möglichen Ecken und Schlitze untersuchen konnten. Mit den Knien auf dem Boden herumgerutscht sind um unter Bänke und ähnliches zu schauen blieb uns der Cache verborgen.

Natürlich hat Hexi vor mir aufgegeben und sich lieber eine Bank zum sonnen gesucht. Irgendwann gab ich dann auch frustriert auf. Der ganze Aufstieg für nix *grmpf* und dabei hatte ich gehofft meine Caching-Pechsträhne wäre vorbei.

Da sich nun auch mein Magen zu Wort meldete und sich nur durch einen Frust-Keks halbwegs besänftigen ließ gings wieder an den Abstieg. Diesmal eine andere Strecke über Neuhaus, weil es da ein Restaurant gibt.

Bei besagtem Restaurant angekommen konnte uns die freundliche Wirtin aber leider nur Brotzeit anbieten und mir war eher nach was warmen. Gut also haben dort nur was getrunken und weiter gings zurück zum Hechtsee. Da stand schließlich das Auto.

Dort angekommen das dortige Seelokal geentert und was war … es gab durchgehend warme Küche außer .. genau .. Montags.

Na schön. Davon lassen wir uns nicht entmutigen. Gibt ja noch andere Lokale in der Nähe. Also wieder abwärts Richtung Kiefersfelden und mit dem Auto das nächste Lokal angesteuert. Auch hier wurden wir vertröstet. Warmes Essen gibts erst ab 18 Uhr.

Langsam war ich einem Schreikrampf nahe. Nicht nur das ich keine Caches finde, nein die Restaurants weigern sich auch noch mir was zu essen zu geben! Gut, da dort ganz in der Nähe auch die Gießenbachklamm war und wir da ohnehin einen Multi für den nächsten Tag geplant hatten verabschiedeten wir uns und fuhren weiter zur Gießenbachklamm.

Dort mussten die Speichen eines riesigen Mühlrades gezählt werden. Tja, zählt mal wenn sich das Ding dreht.
Nachdem wir uns nach einigem zählen auf eine Zahl geeinigt hatten beschlossen wir die nächste Station aufzusuchen. Dort musste die Quersumme einer Jahreszahl gebildet werden. Auch kein Problem für uns. Dann hieß es in der Beschreibung man müsse ein paar Höhenmeter über eine Treppe überwinden.

Die paar Höhenmeter mögen stimmen aber die Treppe war mehr als fies. Nach einem für mich ohnehin schon harten Wandertag hätten mir die Stufen mit den völlig unterschiedlichen Abständen fast den Rest gegeben. Völlig geschafft oben angekommen war die ganze Plackerrei aber schnell vergessen. Der Blick in die Gießenbachklamm war einfach gigantisch. Dutzende von Fotos und Oh’s und Ah’s später erreichten wir die Schopper-Alm. Dort genehmigten wir uns beide zur Stärkung (der Hunger war verflogen) einen Becher kalte Milch.

Blick in die Giessenbachklamm

Blick in die Giessenbachklamm

Derartig gestärkt wollten wir nun natürlich auch den Rest erledigen. Also auf zum nächsten Punkt. Während ich noch sinn- und planlos durch die Gegend gerannt bin hat Hexi das gesuchte Verbotsschild schnell gefunden.

Danach gings weiter zum letzte Wegpunkt. Unten an der Straßen war ich mir zuerst unschlüssig ob wir nicht weiter der Strasse folgen sollten aber das GPSr hat deutlich den schmalen Waldweg der als Rundweg gekennzeichnet war anvisiert.

Ich hab mir den Weg angesehen und geseufzt. Da gings ja schon wieder hoch. Aber gut .. so schlimm kanns schon nicht sein .. dachte ich.

Wer auch immer diesen Multi machen will und ähnlich wie ich nicht gerade oft irgendwelche Höhenmeter überwinden muss dem sei gesagt .. macht den Multi als eine Tagestour. Das letzte Stück war .. aua.

Hexi stiefelte wie immer voraus während ich mehr schlecht als recht hinter her keuchte und bekam an jeder Kurve einen neuen Lachflash. Nach jeder verdammten Kurve wurde der Weg steiler. Und das schlimme war .. man sah das Elend das auf einen zukam.

Ich war stellenweise wirklich nahe dran mich einfach hin zu setzen und nicht mehr weiter zu wollen. Allein die sinkende Meteranzahl des GPSr hielt mich aufrecht und ich schaffte es bis nach oben.

Dort dann die letzte Zahl notiert und angefangen zu rechnen.

Und wie sollte es natürlich auch anders sein … die Ergebnisse passten nicht. Mehrere Versuche die uns teilweise ganze 1,5km wieder zurück schicken wollten später wurde das GPSr fluchend eingepackt und wir machten uns auf den Rückweg. Bergauf ist ja schon schwer aber steil bergab …
Meine Zehen stießen vorne an, mein Zehennagel bog sich einmal schmerzhaft um und die Erschütterungen waren nicht wirklich gut für die Knie. Zumindest für Hexis Knie. Das war glaub die einzige Strecke bei der ich mal vorauslief und sie kaum hinterher kam. Dennoch kamen wir beide geschafft, ich mehr als Hexi natürlich, wieder am Auto an. Dort dann nochmal die Speichen gezählt aber das Ergebnis blieb gleich. *grmpf*

Gut nun hatten wir uns aber wirklich was zu Essen verdient. Zurück in dem Lokal saßen wir dann bei untergehender Sonne draussen und während Hexi ihre Berliner Leber mit Apfelringen verspeise hielt ich mich an Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln. Mir hats geschmeckt auch wenns fast etwas zu wenig war, aber ich habe dann doch auf einen Nachtisch verzichtet.

Zurück bei Hexi daheim hab ich erstmal den einen gefunden Cache geloggt, noch etwas gechattet und eine Mail an den Gießenbach-Multi Owner geschrieben. Ich will das wissen wo der Fehler liegt!
Ggegen 23 Uhr bin ich dan zurück zum Hotel, hab dort noch die Bilder von der Kamera gezogen und bin todmüde ins Bett gefallen.
Was für ein Tag!

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